Fischgedichte! - Nordseefauna2016

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Fischgedichte!
Die Fische der Nordsee sind inzwischen zu einem Politikum geworden! Da nicht jeder daran interessiert ist, dröge Sachtexte in Sachbüchern über ein an sich sehr emotionales Thema zu lesen, habe ich mich dazu entschlossen, die Materie etwas anders zu verpacken. Nämlich in Versform! Bei allem Spaß wird es dabei natürlich auch ernst, gepaart mit etwas Selbstironie... Doch lesen Sie selbst!

Die Fischgedichte gibt es als Hardcover, Softcover oder E-Book.
Ein schönes Mitbringsel oder Geschenk für alle Freunde von Meerestieren!

Fischgedichte  und   Fischgedichte II

Steinpicker

Was sieht man denn da über den Meeresgrund hoppen?
Ist das nicht eine dieser schwer gepanzerten Groppen?
Ein Urfisch mit Panzerplatten und ganz ohne Schuppen
Und völlig unbrauchbar für jeglichen Fisches` Suppen

Und auch der Fischer ärgert sich
„So ein nutzloser Fisch!“
„Nicht mal zu Fischmehl taugt der was!“
Und erntet nur noch Fischers` Hass

Dabei, und das ist ganz gewiss
Der Steinpicker ein wichtiger Klimaindikator ist!
Denn eigentlich ist die Arktis sein Zuhaus
Und solange er bei uns ist, geht uns nicht die Kälte aus!

Denn ist er erst einmal für immer verschwunden
Leckt Homo sapiens sich in der Tageshitze seine Wunden
Dann nämlich fängt die Erde an zu kochen
Für viele lange Sommerwochen…

Denn wenn die Fauna der Arktis in der Nordsee fehlt
Ist das, was zurückbleibt, sehr entstellt
Die Nahrungsnetze kollabieren dann
Und er fängt nichts Brauchbares mehr, der Fischersmann

Und ist der Steinpicker erst nach Norden fortgezogen
Trifft er sich mit seinem Freund Dorsch, und sie nehmen Drogen!
Denn anders ist das nicht zu ertragen
Dass sie nun hier kein Habitat mehr haben!

Darum sollten wir uns über jeden Steinpicker freuen
Und auch die Fischer sollte dieser nicht gereuen
Mensch, hör endlich auf, sinnfrei Öl und Gas zu verfeuern
Sonst wirst Du es eines warmen Tages sehr bereuern!

Nautilus

Was schwebt da heran in der Wassersäule Schatten?
Es ist ein Urzeitwesen, wie wir es schon im Jurameer hatten
Mit seinen vielen Armen sucht es dort nach flinken Garnelen
Und kann seinen Hunger nach ihnen kaum verhehlen!

Ein Tintenfisch ist es, in einer Schneckenschale
Im Rokoko machten einst Fürsten daraus Pokale
Denn geschliffen glänzen die Schalen perlmuttern
Und so fing man diese Tiere mit schäbigen Kuttern

Und obwohl die Nautili das Aussterben in der Urzeit überlebten
Die Fischer immer mehr Netze für sie webten
Und verkauften ihre Schalen in die vielgepriesene erste Welt
Und träumten dabei nur vom ganz großen Geld

Der große Reichtum blieb jedoch nicht bei ihnen
Den armen Fischern von den Philippinen
Stattdessen aber schwanden ihre Fischbestände
Und malten Zeichen der Armut an ihre Hüttenwände

Während in Amerika, Japan und Europa genau die Leute saßen
Welche die Fische von den Philippinen gierig fraßen
Und ebenso die Sammler von Muschel- und Nautilus Schalen
Dachten gar nicht nach über der Südseefischer Qualen

Denn die Ressourcen aus der Südsee, die will man natürlich haben
Nur arme Ausländer, die braucht man nicht im Land der Sachsen und der Schwaben
Denn: Man will ja nur die Rosinen für sich herauspicken!
Alles andere soll doch der „Rechtsstaat“ gefälligst wieder nach Hause schicken!

So, als wenn die armen Südländer nur Parasiten und Bittsteller wären
Obwohl ihr Reichtum doch sogar exportiert wurde bis in die nördlichsten Sphären
Doch wenigstens einige Leute finden das sehr ungerecht
Wenn man behandelt die Immigranten so grottenschlecht

Den Nautilus kümmert es nicht, denn er hat andere Sorgen
Und wird er nicht bald streng geschützt, ist er im Nu auch ausgestorben
Denn die Schuld an seinem Schwund liegt wohl kaum in den tropischen Ländern
Sondern bei uns, daher sollten wir sehr dringend etwas ändern!

Nämlich: Die Haltung eines Geistes, der immer alles will
Ohne Rücksicht auf die Natur und bis zu deren Overkill...

 
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