ABC der Skandale - Nordseefauna2016

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ABC der Skandale

 

NORDSEEFAUNA.ORG listet einige davon in alphabetischer Reihenfolge auf - ein echtes marines Sündenregister des "klügsten" Wesens auf diesem Planeten...

A  wie Atomskandal
Wussten Sie es schon, dass auch das deutsche Watt bereits mit dem strahlenden Müll aus La Hague und Sellafield belasted ist? Im Mai 2009 konnte ich mit Hilfe eines Freundes Strahlenbelastungen von Wattboden, Sandgarnelen  und Muschelschalen von 0,12 bis 0,2 Bequerel pro Quadratzentimeter nachweisen. Das getestete Meerwasser wies einen Wert von 0,17 Bequerel auf.  Auch wenn diese Werte sehr gering sind, stimmte mich das sehr nachdenklich, da wir nur Proben aus unmittelbarer Küstennähe und von Jungtieren testeten, die lange nicht so viel Strahlung aufgenommen haben konnten wie adulte Meeresorganismen.
Speisefische kaufen aus der Nordsee? Wahrscheinlich werden Sie dazu in absehbarer Zukunft ein Dosimeter mitnehmen müssen...

B  wie Buccinum undatum oder auch der Wellhornschneckenskandal
Wussten Sie es schon, dass die häufigste Raubschnecke der Nordsee in Teilen der Nordsee bereits ausgestorben ist? Und das alles nur wegen Antifoulingmitteln, die die Schiffe vor Bewuchs durch Meeresorganismen schützen sollten, sich aber leider auch am Meeresboden ablagerten. Die Folge: Weibliche Wellhornschnecken wurden wegen des aufgenommenenen Tributylzinns zu unfruchtbaren Zwittern...  Das Aussterben solch häufiger Arten trägt leider einen besonders bitteren Beigeschmack mit sich und hinterlässt dramatische Lücken im Ökosystem der Nordsee.  Die Folgen für das Ökosystem der Nordsee und die Fischerei sind unabsehbar!

C wie Crassostrea gigas oder auch die Pazifische Riesenauster
Wussten Sie es schon, dass diese eingeschleppte Auster unsere einheimische Miesmuschel verdrängt? Die dadurch verursachte Erosion der Miesmuschelbänke wird nicht nur die Erträge der Muschelfischer reduzieren, sondern auch zu einem Rückgang vieler anderer Arten führen, die auf und an den Muscheln siedeln. Solche Neozooen bedeuten in der Endkonsquenz keine Bereicherung, sondern eine Verarmung der Fauna, weil sie eine dramatische Artenabnahme endemischer Arten verursachen.  
Untersucht man die Spundwände der kleinen Küstenhäfen, dann stellt man fest, dass pro 10-20 Austern mit etwas Glück noch eine Miesmuschel zu finden ist.

D  wie Dorschskandal
Wussten Sie es schon, dass die Dorsche nach wie vor legal gefangen werden dürfen, obwohl Umweltschutzorganisationen schon seit Jahren einen Fangstop fordern? Dazu kommt noch, dass Dorsche früher ein häufiger Beifang der Krabbenfischer waren - heute sind sie "selten" geworden. Im Herbst 2009 wurde der Dorschbestand sowohl für die Nordsee als auch für die Ostsee offiziell als "kollabiert" bezeichnet.  

E wie Emsvertiefungsskandal (oder auch Elbvertiefungsskandal...)
Wussten Sie es schon, dass die Ausbaggerung von Fahrrinnen für Schiffe und Werften nicht nur die Refugien mancher Fischbruten beseitigt, sondern auch die Menschen selbst gefährdet? Denn durch die Erhöhung von Fließgeschwindigkeiten der Flüsse erodieren die Küstenbefestigungen, was hier auf jeden Fall Folgekosten in Millionenhöhe nach sich ziehen wird. Die Zeche zahlt der kleine dumme Steuerzahler, während Unternehmen wie gewisse einschlägig bekannte Werftbetriebe in der Zwischenzeit Millionengewinne hereinschaufeln. Wirklich sozial, nicht wahr?

F  wie Fischereiindustrieskandal
Wussten Sie es schon, dass die Fischereiindustrie behauptet, die ihr von der EU zugestandenen Fangquoten gar nicht ganz auszuschöpfen? Das stimmt sogar - aber nur weil das Meer bereits so überfischt ist, dass man die Quote gar nicht mehr ausschöpfen kann! Gerne möchte sich die Fischereiindustrie als nachhaltige Wirtschaftsform profilieren - in Wahrheit will sie jedoch auch nur auf Kosten der Umwelt ihre Gewinne maximieren!
Vor kurzem schilderte mir ein Fischer, der für eine holländische Firma auf Hochseefischfang war, folgenden Sachverhalt: "Wir fingen tonnenweise gute Heringe. Doch als wir danach noch qualitativ bessere Heringe rausholten, haben wir unsere ersten Fänge einfach wieder reingeworfen, um Platz für die besseren Fische zu schaffen. Business as usual." Wundert einen da noch irgend etwas?

G  wie Gesetzgebungsskandal
Wussten Sie es schon, dass die Umweltgesetze immer dann hinten anstehen, wenn es um wirtschaftliche Gewinne geht? Der private Seesternsammler im Watt wird kriminalisiert, während der Krabbenkutter ungestört Tausende Seesterne bei nur einem Fischzug vernichten darf. Verrückt? Nein, dieser Wahnsinn hat Methode! Der kleine Privatmann wird wie ein Krimineller eingestuft, während der Wirtschaftsbetrieb fast alles darf!  

H  wie Hummerskandal
Wussten Sie es schon, dass von den europäischen Hummern regelmäßig eiertragende Weibchen im Speisekrebshandel gehandelt werden? Für dieses Delikt würden Fischer in den USA, in Kanada oder in Australien Fischereilizenz und Boot riskieren! Vermutlich schlürft sich eine Handvoll stinkend reicher Gourmets die Hummerbrut rein, damit der Hummer teuer und für den Ottonormalverbraucher unerschwinglich bleibt. Wer weiß?

I  wie Islandskandal
Wussten Sie es schon, dass die von den europäischen atomaren Wiederaufarbeitungsanlagen abgegebenen radioaktiven Isotope sogar vor den isländischen Küsten im Nordatlantik nachgewiesen wurden? Seltsamerweise scheint sich die breite Öffentlichkeit nicht mehr an solchen Fakten zu stören!

J  wie Jadebusenskandal
Wussten Sie es schon, dass im Bereich des Jadebusens besonders viel Munition des zweiten Weltkrieges versenkt wurde? Daher werden hier regelmäßig Phosphorklumpen und andere nette Hinterlassenschaften des Krieges angeschwemmt, die man um Himmels Willen nicht mit Bernstein verwechseln darf! Sonst drohen Verbrennung, Vergiftung und Verätzung!

K wie Krabbenskandal
Eine niederländische Firma, die vielen wohl bekannt ist, hat auf dem europäischen Markt eine Monopolstellung erlangt, die merkwürdiger Weise geduldet wird. Da werden Preise gedrückt, Krabben zum Schälen in Billiglohnländer verschoben und ähnliche Manöver durchgezogen. Mafia? Monopolwirtschaft?  I wo, nur eine harmlose Handelsfirma! Sponsert by Bruxelles!

L wie Landgewinnungsskandal
Viele Grund- und Bodenspekulanten, aber auch Kommunen und Geschäftsleute waren und sind sehr daran interessiert, aus Wattflächen Siedlungsgebiete zu erschließen. In der Vergangenheit dürften Sie damit geradezu märchenhafte Summen verdient haben, die in dunklen Kanälen versickerten. Ach ja, da war ja noch was: Kurz vor Kriegsende erhielten einige Volksgenossen an der Küste billiges Bauland und Land für die Landwirtschaft. Natürlich nur die mit dem braunen Parteibuch!

M wie Müllskandal
Immer noch ist die Reling Seemanns liebster Mülleimer, aber auch Müllverbrennung auf See und Dünnsäureverklappung haben ihren unheilvollen Einfluss auf die Nordseefauna. Auf einem Quadratkilometer Watt treibt etwa eine Tonne sichtbaren Mülls. Dabei reden wir natürlich noch nicht über die nicht sichtbaren Abfälle der chemischen oder biologischen Art...

N wie Nationalparkskandal
Laut den internationalen Richtlinien der Vereinten Nationen sollen Nationalparke eigentlich Orte sein, in denen keinerlei Nutzungen menschlicher Art mehr stattfinden dürfen. Doch die großzügigen Ausnahmegesetze ermöglichen natürlich weiterhin die Krabbenfischerei, das Muschelbaggern, die Sand- und Kiesentnahme und in Schleswig-Holstein sogar das Bohren nach Erdöl. Während der private Seesternsammler natürlich im Gegenzug mit drakonischen Strafen belegt werden könnte. Abgesehen davon ist die finanzielle Ausstattung von Nationalparkhäusern wohl nur als mangelhaft und lieblos zu bezeichnen. Wundert einen da noch irgend etwas?    

O wie Offshoreskandal
Große Windräder vor den Küsten werden in Zukunft die Küstenlandschaft noch mehr entstellen, als dies bisher der Fall war. Im Ergebnis wird sich dem Betrachter ein völlig denaturierter Prospekt anbieten. Und das alles im Namen des Naturschutzes! Welche Perversion! Ach ja, das Beste kommt noch: Wale wie etwa der Pottwal werden in Zukunft wahrscheinlich noch häufiger an unseren Küsten stranden. Denn der niederfrequente Infraschall stört die in dieser Beziehung empfindlichen Meeressäuger ganz empfindlich. Erstaunlich: Nicht mal Greenpeace sagt was dazu. Warum wohl nicht? Wundert uns da noch irgend etwas? Deshalb bezeichne ich die Offshore-Windkraft nur noch als Korruptionstechnologie.

P
wie Plattfischskandal
Im Herbst 2009 wurde lapidar festgestellt, dass es in der südlichen Nordsee fast keine Plattfische mehr gäbe. Betroffen waren sonst häufige Arten wie Seezunge und Scholle. Da kann man schon ganz schön "platt" sein, dass selbst solche häufigen Arten auf dem Rückzug sind. Die Alarmzeichen von Mutter Natur werden jedoch weiterhin von Politik und Wirtschaft ignoriert.

Q wie Quallenskandal
Und plötzlich sind sie da: Eingeschleppte Quallenarten aus Übersee, die unseren einheimischen Arten das Plankton wegfressen und das fragile Ökosystem der Nord- und Ostsee erheblich belasten. Glück im Unglück: Manche dieser Arten verschwinden ebenso plötzlich, wie sie in Erscheinung getreten sind. Bedenklich: Manche Quallenarten sind richtige "Giftzwerge".... Und die Fischbruten fressen sie übrigens auch!

R wie Rotbarschskandal
Ist ja auch egal, woher der Rotbarsch kommt, Hauptsache, er sieht rot aus. Da die Bestände inzwischen auch schon stark angegriffen sind, wird eben nach verwandten Arten gesucht. Rotbarsche reproduzieren sich leider nur sehr langsam, weshalb sie in absehbarer Zeit zum Luxusartikel auf den Fischmärkten werden könnten.

S wie Schlammskandal
Dass durch den Eintrag von Mutterboden auf die natürlichen Wattflächen das Watt an manchen Stellen extrem stark verschlammte, hat manche Arten wie z.B. den Nagelrochen Raja clavata nachhaltig vertrieben. Bereits im 19. Jahrhundert brach daher die Rochenfischerei, die einst sogar ein königliches Privileg war, zusammen. Außerdem wird an einigen Orten giftiger Hafenschlick auf die vorgelagerten Inseln befördert. Na, da kann ich Ihnen nur noch einen schönen "gesunden" Kuraufenthalt auf der Insel wünschen!

T wie Tümmlerskandal
Der Tümmler oder auch Schweinswal ist in der Nordsee in seinem Bestand rückläufig, was auf Ausfälle durch Umweltgifte und Stellnetzfischerei zurückzuführen ist. Eigentlich sollte dieser kleine Wal ein häufiger Anblick in Küstennähe sein, doch ist er schon jetzt nur noch ziemlich selten zu sehen. Es könnte gut sein, dass der Schweinswal in absehbarer Zeit in der Nordsee ausgestorben ist...

U wie Umwelterwärmungsskandal
Die Ursachen der Klimaerwärmung sind vielfältiger Natur. Für sich allein betrachtet wäre das auch sicherlich nicht schlimm. Doch in Zusammenwirkung mit anderen Phänomenen wie Anstieg des Meeresspiegels und der Einleitung von Umweltgiften könnte das warme Klima das Aus für diverse Tierarten der Nordsee bedeuten. Fakt ist, dass auf Helgoland diverse Tange damit begonnen haben, sich in immer größeren Tiefen anzusiedeln, weil ihnen das Oberflächenwasser zu warm wurde. Und das immer mehr südlich verbreitete Tierarten damit begonnen haben, den Norden für sich als Habitat zu erschließen. Insbesondere als Brutgebiete. Wahrscheinlich stört es ja auch keinen großen Geist, wenn die warme Nordsee das Schadinsekt Mensch eines feuchten Tages ganz einfach per Großspülung von der Küste entfernt...

V wie Vogelschutzskandal
Die Schizophrenie der "Naturschützer" zeigt sich nirgendwo so stark wie beim Vogelschutz. Da werden ganze Wattflächen abgesperrt als "Ruhezone" und "Brutgebiete", wo man überhaupt keinen Vogel sitzen oder brüten sieht. Da versickern Millionen von EURO bei Organisationen, deren Tätigkeit wohl eher der eigene wirtschaftliche Erhalt ist, denn der Erhalt natürlicher Flächen. Vögel haben eine Lobby - solche Tiere wie die Wellhornschnecke selbstverständlich nicht. Offenbar beziehen also wirbellose Tiere ihre Wertigkeit ausschließlich daraus, ob sie wirtschaftlichen Nutzen oder Nutzen als Futtertier bringen, während Vögel und Meeressäuger selbstverständlich einen viel höheren "Wert" haben. Ich muss wirklich sagen, dass das ein "toller" Naturschutz ist! (Und das Wichtigste habe ich noch vergessen: Damit wird auch viel Geld verdient!!! Das Allerwichtigste!!!)

W wie Walskandal
Man kann jetzt schon davon ausgehen, dass die Großwale wie Pottwal, Finnwal und Blauwal innerhalb der nächsten zwei- bis dreihundert Jahre ausgestorben sein werden. Dies liegt allein daran, dass sie als Endglieder der Nahrungskette diverse Umweltgifte in ihrem Körpergewebe speichern, welche die Tiere früher oder später unfruchtbar machen. Im Klartext heißt das, dass sie aussterben werden, auch wenn sie nicht mehr bejagt werden. Bitter, bitter...

X wie Xiphias gladius oder der Schwertfischskandal
Meldungen wie im Jahre 2008, dass plötzlich tote Schwertfische in der Ostsee(!) bei Rügen angespült werden, werden sich in Zukunft wahrscheinlich häufen. Als Vorboten der Klimaerwärmung bedeuten sie jedoch nichts Gutes...

Y wie Y-Vereinsskandal oder: Die Bundeswehr lässt grüßen!
Ginge es nach der deutschen Bundeswehr, würden ihre Tiefflieger regelmäßig über dem Watt kreisen und mit ihrem Höllenlärm die Ruhe stören. Aber auch so sollten die Aktivitäten des Vereins mit dem Autokennzeichen Y immer kritisch betrachtet werden.

Z wie Zubetonierungsskandal
Ist es Ihnen schon einmal aufgefallen, dass die deutsche Küste eigentlich eine völlig befestigte und teilweise betonierte Angelegenheit ist? Selbst auf den ostfriesischen Inseln finden sich solche befestigten Promenaden und Deiche. Einziger Trost: Sollte der Meeresspiegel tatsächlich innerhalb der nächsten hundert Jahre um 2-6 Meter steigen, werden viele dieser Bauwerke in die ewigen Jagdgründe eingehen und unnatürliche Riffe und Untiefen bilden...

Weitere Skandale finden Sie hier:

Wattenrat.de


To be continued...






 
 
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