Fischgedichte - Nordseefauna2016

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Fischgedichte

 

Fische und Meerestiere sind längst ein Politikum geworden. Da aber viele Menschen wegen der allgemeinen Übersättigungssituation kein Interesse mehr an drögen Sachtexten haben, habe ich beschlossen, ernstere Inhalte in Lyrik zu verpacken. Lyrik, aber mit gewissen Untertönen. Nun, Sie werden sehen!
Fischgedichte ist zurzeit bei Amazon bestellbar; alle bedichteten Arten wurden dort auch per Bild dargestellt. Übrigens ist Teil 2 bereits in Arbeit und wird in Kürze auch verfügbar sein!

Fischgedichte:

Europäischer Hummer

Ein Tier von gar sehr großem Kummer
Ist unser guter Helgoländer Hummer
Denn ständig muss er sich sehr hüten
Will er nicht im Kochtopf brüten!

Fing man ihn noch in den dreißiger Jahren
Mit bis zu neunzigtausend Exemplaren
Findet man ihn heute, statt in großen Scharen
Eher in Form von Museumsexemplaren

Hatte man einst viel zu viel von seinem Lecker
Und düngte damit sogar noch die Kartoffeläcker
So muss man ihn nun mühevoll künstlich erbrüten
In meeresbiologischen Institüten

Dann setzt man tausende Kleine beim borkumer Riffgatt aus
Mit einem Blumentopf als Hummerhaus?!
Und wundert sich, wenn die dann abwandern gehen
Oder einfach gefressen werden, von anderen Crustaceen!

Und auch das Öl am Meeresgrund den Hummer betört
Wo doch die Chemie dieses Gifts seinen Geschlechtstrieb stört
Da guckt er dann dumm, der Hummermann
Hat er statt einem Weibchen nur ein altes Öltuch dran!

Allerlei Aas so ein Hummer verzehrt
Ist solch Bestandteil wirklich eine Delikatesse wert?
Und allerlei Finger haben Hummer schon geknackt
Was ja die Jagd nach ihnen nur spannender macht!

Und ist ein armer Mensch in der Nordsee ersoffen
So hat er schon oft einen Hummer getroffen!
Worauf letzterer begann, echtes Recycling zu betreiben
Und die armen Gourmets sind wirklich nicht zu beneiden!  


Quallen

Das Baden im Meer ist ein Vergnügen von uns allen
Wären da nur nicht die viel zu vielen Quallen!

Einige haben feine Rippchen
Andere sind gar böse Hippchen!

Manche nesseln und stechen auf uns ein
Und die Kinder hören kaum auf zu schreien!

Andere glitschen und stinken im Spülsaum vor sich hin
Und die meisten Touristen finden es eklig und schlimm!

Manche Fischer fangen mehr Quallen als Fisch
Und wenn sie auf ihre Löhne sehen, dann fürchten sie sich!

Doch wo kommen bloß plötzlich bloß all diese Nesseltiere her?
Warum dominieren sie so grässlich das schöne blaue Meer?

Die Antwort ist simpel, und liegt auf der Hand:
Homo sapiens war es, ihr Helfer vom Land!

Mit seinen  Schiffen brachte er ihren Nachwuchs überall hin
Doch war dies für das Erste noch gar nicht so schlimm!

Denn mit den Fischen, die er fing, vernichtete er auch ihre Feinde
Und so wuchs sie stetig, die globale Quallen-Gemeinde!

Die Kurverwaltungen werden nun immer ärmer und ärmer
Denn die Strandreinigungen kosten mondäne Gehälter!

Jedoch: In Korea profitieren die Quallen essenden Gourmets
Als einzige; und nur sie mögen diese glitschigen Soufflees!   



 

 
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