Sterbende Welt - Nordseefauna2016

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Sterbende Welt




Vorbemerkung: Das nachstehende Gedicht wurde von mir am 07.07.1990 geschrieben und hat durch die aktuelle Umweltsituation eine neue Brisanz und Aktualität erhalten... Nun, 26 Jahre später, sieht es so aus, als wäre es etwas Prophetisches gewesen...

Sterbende Welt

Durch die Bäume dringt ein Schimmer
Einem Irrlicht gleich
Verliert sich zwischen den kahlen Ästen
Der entschwindenden Hoffnung in die Schatten folgend
Mitten hinein
In den sterbenden Wald

In lichtlosen Abgründen
Sprühen winzige Funken
In den Tiefseegräben
Erglimmen die kleinsten Fischchen
Ihre Pracht erlischt langsam
In einer sterbenden Ozeannacht

Durch die Weiten der Steppe verliert sich ein Brüllen
Flirrende Hitze
Ein Mückenbrausen
Langsam vertrocknetes Gras
Die Stätte bleibt öde und leer
Und eine leblose Wüste wächst mehr und mehr

An den schroffen Lawinenhängen
Leben längst keine Menschen mehr
Und schlammige Eisesfluten
Strömten aus dem Gebirge
Gleich einem letzten Verbluten
Und der Tod umklammert die Hoffnung
Auf seine einstige Pracht

Durch grüne Alleen geh ich spazieren
Ich grüße Bekannte
Doch ihre Blicke sind so leer
Ich singe vom Leben, ein Lied gegen den Tod
Doch was kann ich schon tun, gegen die erdrückende Not?

Ich höre die Vögel
Sie singen nicht mehr
Warum muss es passieren;
Warum gerade mir?  


 
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